Von Pag nach Zadar

Am folgenden Tag wachten wir erholt auf dem schönen Campingplatz Mini Auto Camp Dražica auf und Luna und Michi gingen – zusammen mit unserer Katze Ninja – nochmals zum Strand hinunter, damit Luna vor der Weiterfahrt noch etwas im Meer herumplantschen konnte. p@ machte währenddessen den Camper startklar.

Dann fuhren wir los und  kämpften uns wieder den halsbrecherischen Weg hinauf…in der Hoffnung, dass uns kein anderes Wohnmobil entgegenkommen würde. Oben auf der Hauptstrasse angekommen, bogen wir Richtung Lun ab, da wir dort die Olivenhaine anschauen wollten.

Da wir zu faul waren, zu Fuss durch die Haine zu laufen, mieteten wir kurzentschlossen einen Guide, welcher uns per Golfmobil durch die Vielzahl der alten bis sehr alten Bäume chauffierte und dazu noch interessante Informationen über die teils über 1000-jährigen Bäume, die Besitzer und das Land lieferte. So lernten wir, dass die Bäume mit einer ergiebigeren Olivensorte „aufgepfropft“ wurden und so eine gute Symbiose entstand: Stämme, welche auf dem kargen Land gut wuchsen und Oliven, die grösser und edler sind als die „originalen“ Früchte dieser Bäume.

Nach diesem botanischen Exkurs kehrten wir zu unserem Wohnmobil zurück, welches wir natürlich unter einem grossen Olivenbaum geparkt hatten und fuhren weiter zur Stadt Novalja, wo wir uns ein feines Mittagessen gönnten: Muscheln, Nudeln mit Shrimps und Trüffelteigwaren für Luna :-)

Frisch gestärkt nahmen wir den weiteren Weg quer durch die Insel unter die Räder und überquerten schlussendlich die Brücke Paški Most, um wieder auf das Festland zu gelangen. Das nächste Ziel war Zadar und richteten uns auf dem dortigen Campingplatz „Borik“ ein. Dieser war leider nicht mehr so schön wie derjenige auf Pag…aber wenigstens waren wir auch dort in Strandnähe. p@ hievte die Fahrräder vom Heckträger während Michi und Luna den Katzen etwas Freilauf gönnten.

Dann schwangen wir uns auf die Sättel und fuhren der Küste entlang nach Zadar, wo wir unsere Räder vor dem Stadttor anketteten und dann durch die wunderschönen Gassen der Altstadt schlenderten. Auf der Strandpromenade besichtigten wir noch die Meeresorgel und ein Lichtspiel namens „Denkmal an die Sonne“. Nun waren wir aber etwas hungrig und suchten uns mittels TripAdvisor ein gutes Restaurant für das Abendessen. Im sehr guten, aber auch etwas teuren Restaurant Kornat liessen wir uns dann kulinarisch verwöhnen und tranken dazu ausgezeichneten kroatischen Wein.

Es war schon dunkel, als wir uns auf den Rückweg machten und irgendwo mussten wir wohl eine Abzweigung verpasst haben: Wir landeten im Nirwana und mussten zuerst mal unser Navi konsultieren, damit wir den Weg zum Campingplatz zurück fanden!

Nach dieser anstrengenden Fahrt waren wir natürlich müde und schliefen dementsprechend umgehend (vor dem Fernseher) ein.

Die rote Zora und ihre Bande

Nach der unruhigen Nacht genehmigten wir uns erst mal einen feinen Nespresso und ein ausgiebiges Frühstück. Dann liessen wir auch den Katzen noch etwas Auslauf (an der Leine) und machten uns dann bereit für die Weiterfahrt.

Ziel war der Küstenort „Senj“ (auf Deutsch Zengg genannt), wo wir unbedingt die Uskoken-Burg Nehaj aus der Romanverfilmung „Die rote Zora und ihre Bande“ besichtigen wollten. Auf dem Weg nach Senj konnten wir uns bereits ein Bild von der Schönheit der kroatischen Küste machen: Das Meer war wunderbar blau und äusserst klar und die Küstenabschnitte einfach traumhaft. Kurz vor Senj hielten wir an und stiegen eine schmale Treppe zum Meer hinunter, wo wir kurz die Hände und Füsse in das nicht mal so kühle Nass steckten.

Dann fuhren wir direkt zur Burg hinauf, welche auf einer kleinen Anhöhe lag. Zu unserem Erstaunen war die Burg gar nicht (mehr) so baufällig, wie wir sie aus der 80-er Jahre Serie kannten…unterdessen war sie stark – fast zu stark – renoviert worden und beherbergte im Inneren ein kleines Bistro und ein noch kleineres Museum über die Uskoken.

Nach einer ausgiebigen Besichtigungstour fuhren wir weiter der Küste entlang zur Insel Pag. Wir nahmen die Fähre und setzten so auf die Insel über. Zu p@’s Beruhigung dauerte die Fahrt nur ca. 15 Minuten.

Auf Pag angekommen fühlten wir uns wie auf den Mond versetzt: Die Landschaft auf der Seite der Insel, wo die Fähre anlegte, war extrem steinig und karg…eben wie auf dem Mond. Man hatte Mühe zu glauben, dass es hier schöne, grüne Küstenstellen mit Olivenbäumen, Nadelhölzern und Sandstrand geben sollte!

Wir fuhren dann über Novalja bis zur nördlichen Spitze von Pag nach Lun, wo wir uns auf dem Mini Auto Camp Dražica einrichteten. Es war schon ein Abenteuer, nur zu diesem Campingplatz zu fahren: Die Strasse war extrem steil, schmal und in katastrophalem Zustand. Zum Glück kam uns kein Camper entgegen!

Unser Platz war nur ca. 50 m vom Meer entfernt und sobald unser WoMo abgestellt und „verkabelt“ war, erfrischten wir uns im kühlen und klaren Wasser. Luna hatte ihren Shortie angezogen und tauchte eifrig nach Muscheln, Seesternen, Seeigeln und Seegurken, während Michi und p@ nach einem kurzen Abstecher ins Wasser zuerst einmal gemütlich an Glas Wein am Strand tranken.

Danach duschten wir und bereiteten ein feines Nachtessen zu: Pouletschnitzel und Knoblibrot vom Grill, dazu Tomaten-Mozzarellasalat. Da es weder Verkehr noch Hunde in der Nähe hatte, liessen wir den Vierbeinern auch etwas Auslauf. Ninja und Tenshi hatten sichtlich Spass, die Gegend zu erkunden.

Dann legte sich die ganze Familie ins Bett und schaute noch eine Folge der Serie Quantico…die ganze Familie? Nein, da es sich Michi, Luna UND die beiden Katzen auf unserem 135 cm breiten Heckbett gemütlich machten, musste p@ mit der WC-Brille vorlieb nehmen!

Es dauerte aber nicht lange und Michi und die Katzen waren eingeschlafen…und so machte p@ das Bett von Luna im vorderen Bereich unseres WoMos bereit und verfrachtete sie und die Katzen nach vorne. Endlich konnte auch er ins Bett gehen und innert kurzer Zeit schliefen alle tief und fest.

Von Lyss nach Rijeka

Am Freitag Nachmittag ging unser Trip los: Wir fuhren kurz nach dem Mittagessen in Lyss ab Richtung Italien und kamen relativ gut vorwärts. Den obligatorischen Stau um Mailand vermieden wir so gut es ging mittels Navi-Vorschlag und kamen gegen Abend am Gardasee an. Dort machten wir noch kurz vor Ladenschluss einen kleinen Abstecher ins West Caravan Campingzubehörgeschäft, wo p@ neue, bessere Auffahrkeile für das WoMo besorgte.

Dann fuhren wir die paar Meter weiter zum ebenfalls bestens bekannten Sushi Wok 598 und genehmigten uns dort das Abendessen. Leider war es im Gegensatz zu unserem letzten Ausflug an den Gardasee sowohl von der Bedienung als auch vom Essen her nicht mehr so gut. Und als wir dann bezahlen wollten, ging zu allem Übel die Bankkartentransaktion nicht und wir mussten noch ca. 1/4 h herumfahren, bis wir einen funktionierenden Bancomaten gefunden hatten! Am liebsten wären wir gerade ohne zu bezahlen weitergefahren…aber das ist nicht unsere Art. Aber ein weiteres Mal werden wir dort wohl nicht essen.

Dann fuhren wir weiter – an Venedig vorbei nach Trieste, danach quer durch Slowenien bis nach Rijeka, welches die erste grössere Stadt in Kroatien war.

In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit mussten wir uns nun eine Bleibe für die restliche Nacht suchen…es war ja schon ca. 1 Uhr morgens und p@ war nun schon etwas müde von der Fahrerei. Nach einigem Hin und Her fanden wir eine stillgelegte Strasse in einem (vermeintlich) ruhigen Quartier und stellen unser WoMo verbotenerweise zur Übernachtung ab…denn in Kroatien ist „wildes“ Übernachten eigentlich nicht gestattet. Da es aber auch 1-2 Lastwagen mit zugezogenen Vorhängen bei der Führerkabine hatte, riskierten wir es und schliefen alsbald ein.

Leider wurden wir um 2 Uhr morgens schon wieder geweckt, weil Leute in ziemlicher Lautstärke direkt am Strassenrand neben unserem Wohnmobil diskutierten und erst nach ca. 1/2 Stunde in ein Auto stiegen und wegfuhren. Endlich konnte man wieder schlafen…aber nicht lange: Um 4 Uhr morgens kamen dann noch ein paar Besoffene die Strasse entlang und machten ebenfalls einen Heidenlärm, so dass wir erneut aufwachten.

Dann war es zum Glück ruhig und wir konnten dennoch ein wenig schlafen!