Der Wecker riss uns gegen 7:30 Uhr aus unserem wohlverdienten Schlaf. Nun hiess es: Frühstücken, packen und sich auf den Weg zum Hafen von Palau machen. Den Katzen liessen wir aber vorher noch etwas Freilauf und versorgten sie mit genug Futter und Wasser für den Tag.
Schwer bepackt mit Badeutensilien und einem Picknick marschierten wir wiederum am Strand entlang zum Hafen, wo wir eine knappe halbe Stunde später die Bootsvermietung erreichten. Nach Bezahlung von teuren 160 Euro und einer kurzen Instruktion durften wir das Boot aus dem Hafen steuern und Kapitän p@ konnte zur ersten Mal etwas „Gas“ geben. Die 40 PS des Aussenborders liessen uns flott vorwärts kommen und dank der mitgelieferten Karte erreichten wir nach dem Passieren der grossen Insel „Maddalena“ unser erstes Ziel, die Isola Spargi, recht schnell.
Der Strand dort sah schön aus, doch wir wollten zuerst weiter zur Isola Budelli, wo wir den „Spiaggia Rosa“ besichtigen wollten. Dieser Strand soll einer der schönsten von Sardinien sein, jedoch darf man dort nicht mehr baden oder den Strand besuchen, da die Leute den rosafarbenen Sand (die Farbe entsteht durch feine Korallenstücke) „tütchenweise“ abtransportiert hatten.
So fuhren wir mit dem Boot nur vor dem Strand vorbei und warfen dann beim nahegelegenen „Spiaggia del Cavaliere“ den Anker.
Wir badeten dort im klaren Wasser und assen unser Picknick auf dem Boot und liessen dabei so richtig die Seele baumeln. Zwischendurch unterhielten wir uns noch etwas mit unseren „Bootsnachbarn“, einem deutschen Immobilienmakler-Pärchen. Den Namen haben wir leider nicht behalten, aber weil der Mann eine frappante Ähnlichkeit mit dem Familienoberhaupt der Geissens hatte, gaben wir ihm den Spitznamen „Rooobäärt“ :-)
Beim Baden passierte dann das erste Missgeschick des Tages: p@ verlor seinen Silberring und trotz intensiven Tauchaktionen von Luna, Michi und ihm blieb der Ring verschollen…zum Glück war es zumindest nicht der Ehering gewesen!
Dann fuhren wir wieder zurück zur Isola Spargi, um dort den Anker in sicherer Distanz zum Küste zu werfen. Schliesslich hatten uns die Leute der Vermietung gewarnt, dass es in der Nähe der Strände Felsen geben kann, welche die Schiffsschraube beschädigen könnten. Und dies wäre dann zu unseren Lasten und recht teuer…
Und so kam es, wie es kommen musste: Bei der Suche nach einem geeigneten Ankerplatz vor dem Spiaggia Soraya bemerkte p@ zu spät, dass ein Felsen nur wenig unter der Wasseroberfläche gelegen war und unsere Bootsschraube touchierte diesen!
p@’s Laune war dementsprechend im Eimer und er hatte keine Lust mehr, mit den Frauen zum Strand zu schwimmen. Stattdessen bleib er auf dem Boot und inspizierte den Schaden: Glücklicherweise war die Schraube nicht verbogen, sondern nur stark an den Rändern zerkratzt! Mit einem Stein versuchte er, die Spuren etwas zu verwischen.
Als die Frauen genug gebadet hatten, war es gut 17 Uhr und an der Zeit, zurück zum Hafen von Palau zu fahren, da die Vermietung ab 18 Uhr geschlossen war und wir das Boot vorher abgeben mussten.
Mit Vollgas ging es zurück, bis wir nach einer guten halben Stunde bemerkten, dass wir wohl falsch gefahren waren: Wir hatten uns etwas zu stark rechts gehalten und gelangten so nach Porto Pollo statt nach Palau!
Zum Glück konnten wir mittels Google Maps unsere Position bestimmen und die korrekte Richtung festlegen. Vorbei an den Surfern von Porto Pollo ging es zurück nach Palau, wobei p@ die 40 Pferdestärken des Aussenborders ziemlich ausreizte.
Endlich passierten wir den Leuchtturm von Palau und fuhren in den Hafen ein. Natürlich waren wir die letzten und p@ „freute“ sich schon auf die Bootskontrolle. Er hatte sich eine Strategie überlegt und setzte erst einmal ein breites Grinsen auf und schwärmte vom Ausflug!
Dann war es soweit: Der Angestellte entdeckte beim Einziehen des Aussenborders die beschädigte Schraube. Während p@ noch mit dem Chef der Vermietung über den tollen Tag und das „Superboot“ sprach, rief der Angestellte p@ und seinen Chef zu sich und machte darauf aufmerksam, dass die Schraube repariert werden müsse.
p@ gab sich absolut erstaunt und ahnungslos. Er habe nichts bemerkt und zudem sei doch bei der Übergabe die Schraube bereits zerkratzt gewesen!
Mit grimmiger Miene gab der Chef nach und entliess uns ohne Zusatzkosten. p@ gab bei der Bezahlung des Treibstoffs (20 Euro, zusätzlich zur Miete in bar zu bezahlen) noch 5 Euro Trinkgeld „für die Umstände“ und dann machten wir uns auf den Rückweg – glücklich darüber, noch einmal glimpflich davon gekommen zu sein.
Trotz dieser Probleme und des verlorenen Rings war es ein traumhafter Tag gewesen und sogar p@ hatte den Ausflug genossen.
Zur Feier des Tages besuchten wir nochmals die tolle Pizzeria des Campingplatzes und unterhielten uns bei einem feinen Nachtessen angeregt über die heutigen Erlebnisse. Bald wurden wir aber sehr müde und wollten nur noch ins Bett. Da aber für die Nacht Regen gemeldet worden war und wir am nächsten Tag weiterfahren wollten, räumten wir noch unseren Aussenbereich zusammen und zogen die Markise ein.
Dann schlüpften wir ins Bett und schliefen innert kürzester Zeit ein.