New Year’s Eve

Barry & Imelda hatten bereits lange vor unserer Ankunft eine Überraschung für Sylvester geplant: „The magic mystery tour“. Nun war es soweit: Wir machten uns gegen Mittag – nachdem Michi, Luna und ich noch kurz mit Barry’s Auto einen Einkaufsabstecher nach Manly gemacht hatten – mit Gepäck für eine Übernachtung auf…zuerst mit dem Auto nach Chatswood und von dort mit dem Zug nach Northern Sydney. Dort bezogen wir ein Hotel mit Zimmern im 11. Stock mit fantastischer Aussicht auf den Hafen mit der Harbour Bridge. Die Überraschung war nun klar: Wir hatten eine tolle Sicht auf das bevorstehende Feuerwerk rund um die Harbour Bridge!

Was aber weniger schön war: Barry & Imelda hatten noch Imeldas Schwester Kathleen und deren Mann Jim eingeladen und hatten sich vorgestellt, dass wir zwischen 18:00 Uhr und Neujahr in einem der Zimmer zusammen Sylvester feiern würden. Dies war uns aber dann definitv zu langweilig…trotz interessanten Unterhaltungen mit den vier Australiern. So gingen Michi, Luna und ich noch etwas auf Erkundungstour rund um die Hotelgegend, fanden einen kleinen Park, wo sich schon Abends um 18:00 etliche Leute tummelten und genehmigten uns etwas zu trinken in einer kleinen Bar.

Dann mussten wir zurück ins Hotelzimmer, da Barry und Jim etwas zu essen organisieren wollten. Wir hätten lieber in einem Restaurant gegessen, doch unsere Gastgeber fanden, dass man ja etwas vom Take Out im Zimmer einnehmen könnte.

Also zurück ins überfüllte Zimmer und siehe da: die Männer hatten Hamburger organisiert. Diese waren gross, schmeckten extrem hässlich und hatten obendrein noch Schaffleisch drin (was Michi und mir überhaupt nicht schmeckt). Aber da mussten wir halt durch…schliesslich wollten wir niemanden brüskieren. Um 21:00 Uhr startete dann das „kleine“ Feuerwerk. Geplant war, dass Luna dieses noch mit anschaut und anschliessend ins Bett (ins andere Zimmer) geht. Leider schlief sie 5 Minuten vor dem Start des Feuerwerks ein…

Das Feuerwerk war toll anzusehen und die Aussicht aus dem Zimmer war wirklich einmalig! Als dieses vorbei war, brachten wir Luna ins Bett und überreichten den anderen unser Babyphone, damit wir etwas nach unten gehen konnten, um frische Luft zu schnappen. Unten spielte Live Music und es waren viele, zum Teil sehr festlich angezogene Leute im Eingangsbereich des Hotels. Rechtzeitig zum „grossen“ Feuerwerk um Mitternacht machten wir uns wieder auf denWeg in den 11. Stock, um mit den Aussies anzustossen und das absolut einmalige Feuerwerk zu geniessen. Dieses war dann auch spitzenmässig und der Lohn für das Ausharren.

Sydney City

Barry machte am Morgen Omeletts für uns…und zwar in der Mikrowelle! Dies hatten wir noch nie versucht, aber funktioniert einigermassen gut. Irgendwie kennen sie in Australien wohl keine Teflonpfannen. Nach diesem opulenten Frühstück machte sich die Familie Herren – die Jones‘ blieben ausnahmsweise mal beide zu Hause – auf nach Sydney. Zuerst per Bus runter nach Manly, dann per Fähre zum Circular Quai. Das Panarama bei der Einfahrt mit der Fähre war einfach traumhaft und das Opera House glänzte wunderbar im Sonnenlicht.

Anschliessend gings zu Fuss weiter zu den „Rocks“, wo wir unser Mittagessen beim Chinesen (Peking Imperial) einnahmen. Das Essen war zwar teuer, aber extrem gut. Michi hatte Poulet und p@ Riesencrevetten. Das ganze wurde mit dem besten Fried Rice serviert, den wir je gegessen hatten. Dazu hatten wir einen sehr guten, interessanten Weisswein: Ein Lake Chalize aus Neuseeland!

Dann gingen wir zu Fuss weiter Richtung Darling Harbour – nicht ohne den (vermutlich allerletzten) Versuch, Michis Pub oberhalb der Harbour Bridge zu finden :-)

Nach kurzem „Verlaufen“ (ich hatte irrtümlicherweise die Ferrystation im Darling Harbour statt den Pier mit dem Aquarium und den Restaurants ins Navi eingegeben), kamen wir im Hafen an und brauchten eine kleine Erfrischung. Diese bekamen wir dann auch im Pub „James Squire Brew House“, ein tolles Pub mit eigener Brauerei und Live Music. Dort hatte ich ein extrem gutes, dunkles Starkbier…“The Craic“ und Michi erspähte einen Aussie, der wie ein Mitglied von ZZ Top aussah: Langer Bart, breiter Hut und schwarze Sonnenbrille.

Luna bekam von alledem nichts mit, da sie trotz Musik und Leuten herrlich in ihrem Stroller (Buggy) am schlafen war. Nach der flüssigen Stärkung gingen wir ins Sydney Aquarium, da Luna unbedingt die Haifische sehen wollte. Sie war dann auch total fasziniert, als wir in den durchsichtigen Röhren standen und die Fische direkt über unseren Köpfen durchgeschwommen sind.

Dann gingen wir querfeldein in die Stadt, neben der Monorailbahn durch weiter zum Sydney Tower, resp. Queen Victoria Building. Dort nahmen wir an der Haltestelle „Town Hall“ den Zug zurück zum Circular Quai. Dort erfüllten wir Luna ihren Nachtessenswunsch: Pommes Frites…resp. in australischer Benennung: Crispy Chips. Wir hatten Pizza und Spaghetti Vongole. Danach legte sich Luna in den Stroller und schlief sofort ein. Da wir noch auf eine Fähre zurück nach Manly warten mussten, nahmen Michi und ich noch einen kleinen Drink in einer Bar am Opera Quai. Dann ging’s auf die Fähre und zurück nach Harbord ins Bett.

Taronga Zoo

Nach einem kurzen Frühstück – Luna wurde mit Erdbeeren und Nektarinen verwöhnt, wir assen „Müsli“ – gings dann los: Barry spielte Chauffeur und fuhr mit uns zum Taronga Zoo…einem der grössten und schönsten Zoo’s auf der ganzen Welt. Imelda blieb zuhause und hatte sich, trotz heftigstem Sträuben unsererseits anerboten, unsere Wäsche zu machen – ein Riesenschatz! Nach etwa 30 Min. Fahrt und endloser Parkplatzsuche (es wollten wohl noch andere Leute in den Zoo), standen wir vor dem Eingang. Barry spielte nun den Guide und führte uns zielstrebig durch die Fauna: AustralianWildlife mit Kangaroos, Wallabys, Koalas, Echidnas, Wombats und Platypus war die erste Station. Wir hatten sogar die Gelegenheit, uns mit einem Koala fotografieren zu lassen…zwar sehr „tourimässig“, aber für Luna absolut top!

Dann gings weiter zu den Elefanten, Gorillas, Krokodilen und Vögeln. Bei wunderschöner Aussicht auf die Skyline, das Opernhaus und die Harbour-Bridge konnten wir eine spektakuläre Vogelshow geniessen: Adler, Eulen, Tauben, Hühner etc. führten zahlreiche Kunststücke und akrobatische Flugeinlagen durch. EinzigerWermuthstropfen dabei: Es war brennend heiss! Das machte natürlich Hunger und Durst, also ab in den Fresstempel des Zoos zwecks kleiner Stärkung. Dies dachten aber dann wohl auch noch andere Besucher und die Schlangen vor den Essensausgaben waren endlos. Lediglich beim Chinesen wars noch einigermassen morderat (Aussies stehen wohl mehr auf Hamburger und Chips) und so holten wir uns Poulet und Beef with Rice und Frühlingsrollen. Das ganze schmeckte gar nicht schlecht und liess sich mit einem VB auch gut hinunterspühlen.

Im Reptilienbereich offenbarte sich dann Luna’s Vorliebe bezüglich Tieren: Schlangen! Sie flippte jeweils total aus, wenn sie eine Schlage sah und sagte: „Oh, si die härzig!“ Wir konnten sie kaum mehr von den Viechern weglocken! Zum Glück waren die Vogelkäfige in der Nähe und wir konnten ihr unter anderem einen Kookaburra zeigen. Dann gingen wir ganz hinunter ans Meer, wo die Fähre direkt beim Zoo anlegt und nahmen die zooeigene Seilbahn, um ganz nach oben zu fahren. Dort schauten wir uns die Schimpansen, die
Giraffen und einen riesigen Orang-Utan an. Luna erspähte zudem noch einen wunderschönen, frei herumlaufenden Pfau und jagte div. Vögel, welche allesamt frei herumliefen! Dann erreichten wir müde, aber zufrieden das Auto und führen heim. Luna schlief auf der Fahrt innerst kürzester Zeit ein und auch Michi war kurz weg.

Die Rückreise dauerte dann auch etwas länger, da wir an der Spit Bridge noch warten mussten: Diese war aufgezogen worden, damit die Segelschiffe passieren konnten. Ein fantastisches Erlebnis zum zuschauen! Zuhause legten wir Luna aufs Bett und machten uns bereit fürs Nachtessen. Luna liess sich trotz mehrerer Versuche nicht mehr wecken und so liessen wir sie weiterschlafen. Imelda hatte Gratin, Bohnen und Pouletschenkel gekocht und wir machten uns über das köstliche Mahl her. Bei 1-2 GlasWein plauderten wir dann noch etwas und gingen dann müde aber glücklich ins Bett. Ein sehr schöner Tag ging zu Ende!

Strandfeeling

Der heutige Tag hatte leider nicht so gut angefangen: Michi hatte starke Halsschmerzen. Ihre Angina, mit welcher sie nun schon 2 Monate kämpft, war zurückgekommen! Zum Glück kennt Barry den örtlichen Arzt sehr gut und wir bekamen gleich einen Sondertermin. Nach kurzer Untersuchung verschrieb er ihr ein Antibiotikum, welches wir auch umgehend (und sehr günstig!) in der örtlichen Pharmacy bekamen. Barry, Luna und ich kauften ein und anschliessend wurden wir mit einem feinen Frühstück verwöhnt: Toast, Ham and Tomatos.

Nach dem Frühstück legten wir uns nochmals kurz hin, um uns vom Flug zu erholen und vor allem, damit Michi sich noch etwas entspannen konnte. Anschliessend gings runter nach Manly, wo wir von unseren australischen Freunden in den Skiff Sailing Club eingeladen wurden. Dort fröhnten wir einem ausgiebigen Lunch (Muscheln, Pasta mit Riesencrevetten) und gönnten uns 1-2 Schluck Bier und Wein. DasWetter war absolut traumhaft und wir konnten vom Club aus die tolle Aussicht auf den Hafen von Manly und die umliegende Küste und natürlich das Meer geniessen. Nach dem Essen gingen Barry und Imelda zurück nach Harbord und wir machten uns in Manly noch etwas auf Erkundungstour. Auf dem Corso herrschter reger Betrieb, schliesslich ist in Australien momentan Hauptsaison und Ferienzeit.

Luna, die während dem Mittagessen geschlafen hatte (sie hatte wohl noch etwas Jet lag), verputzte noch eine Portion French Fries und wir spazierten dem Strand entlang zurück nach Harbord.

In Harbord angekommen holten wir unsere Badesachen hervor und machten uns auf zum Freshwater Beach, einem Strand in Harbord, welcher nur ca. 500 m von Barry’s Haus entfernt liegt. Dort herrschte trotz fortgeschrittener Tageszeit (es war ca. 17:00 Uhr) noch immer geschäftiges Treiben und es herrschte aktuell gerade Ebbe, was dazu führte, dass man hunderte von Metern Strand hatte, welcher nur zentimeterweise mit Wasser bedeckt war. Was für eine Freude für Luna: Sie rannte hin und her und hatte einen riesigen Spass, in die Pfützen zu hüpfen!

Als wir zurück kamen, war Paul (Barry’s Neffe) da und bestaunte Luna. Seine Frau wird im Mai auch ein Kind bekommen: Congratulations! Wir duschten und legten uns alle kurz aufs Bett…und waren innert kürzester Zeit eingeschlafen!!! Um ca. 20:00 Uhr rief uns Barry, ob wir nicht mit ihnen Dinner haben wollten. Wir rappelten uns nochmals auf und gingen ganz nach oben auf die Terrasse, wo wir bei fantastischer Aussicht ein feines Z’Nacht (Salat, Schinken und Kartoffeln) geniessen konnten. Luna war innert kurzer Zeit wieder eingeschlafen, worauf wir sie aufs Sofa legten und wir Erwachsenen diskutierten noch bis gut um 22:00 angeregt zusammen. Anschliessend gings ab ins Bett, da wir für den nächsten Tag fit sein wollten: Ein Zoobesuch war geplant.

Der Weg ist lang…

So, endlich sind wir aufgebrochen: Urs und Margrit haben uns in Biel auf den Zug gebracht und nach endlosem Winken sind wir Richtung Zürich Flughafen gefahren. Noch kurz die Passkontrolle passieren und dann in den Flieger (ein relativ alter aber solider Airbus) einsteigen. Die erste Etappe war: Zürich – Kuala Lumpur (Malaysia) mit Malaysian Airlines. Diese verlief trotz langer Flugzeit (ca. 12 h) recht gut. Luna war artig und hat nur beim Start kurz geschrien…und das auch nur, weil es relativ lange gedauert hat, bis wir endlich abheben konnten.

Der Service an Bord war gut, lediglich das Essen war (wie es halt so beim Fliegen ist) nicht der Hammer. Zudem sind wir ziemlich hinten im Flieger gesessen und unser preferred menu war „ausverkauft“, als wir unseren Wunsch (Beef with rice) äussern wollten. Nach einigen Filmen und Klatschheften, jedoch leider keinem Schlaf kamen wir wohlbehalten in Kuala Lumpur an. Wir hatten nur einen kurzen Transferaufenthalt (knapp 4 h) und gleich einen Anschlussflug weiter nach Sydney. Da wir aber nicht geschlafen hatten und mittlerweile schon gut 20 h auf den Beinen waren, kam uns diese Zeit fast unendlich vor. Aber da mussten wir durch: Kaffee einwerfen und weiter zum Gate.

Dann war nur noch der „kurze“ Weg zwischen Kuala Lumpur und Sydney zu meistern! Dieser Flug (in einer Boeing 747) verlief nicht so problemlos: kurz nach dem Start drang Wasser in die Kabine ein (war wohl Kondenswasser, welches über die Luke auf dem Flughafen eingedrungen war) und wir hatten schon Angst, dass der Flieger nochmals umkehren müsste.

Aber auch dies verlief gut und endlich kamen wir in Sydney an. Noch „kurz“ das Gepäck holen (wir hatten dieses bereits am Vortag über die SBB in Biel aufgegeben…was auch wunderbar geklappt hat) und durch den Security-Check (Luna sei Dank haben sie uns nicht gefilzt) und dann ging das Hallo los: Barry & Imelda warteten bereits auf uns und alle hatten eine riesige Freude. Sie fuhren uns dann zu ihrem Haus, wo wir ein grosszügiges Gäste-Appartment beziehen konnten. Den Abend liessen wir dann noch kurz bei einem GlasWein ausklingen und gingen dann todmüde ins Bett…endlich in Australia!