Fremantle, wir kommen!

Am Morgen hiess es dann: Good bye hotel…let’s get the Motorhome! Aber erst mal ausgiebig frühstücken: Omelett mit allem drum und dran, dazu einen „Long black“ und O-Saft. Dann „kurz“ packen, wobei sich das kurz wie immer ziemlich hinzog…wir haben halt schon viel Zeugs zum schleppen. Und es wird immer mehr! Dann brachte uns ein Taxi nachWelshpool, einem vorgelagerten Ort von Perth, wo KEA Campers uns das nächste Motorhome vermieten durfte.

Wie immer war dann mal wieder endlosesWarten angesagt, obwohl p@ extra angerufen hatte und den Termin fixierte: Sie hatten megaviele Leute und dazu noch jemanden, der einen Schaden am Fahrzeug und keine „Rundum-Sorglos-Versicherung“ (wie wir) abgeschlossen hatte. Nach gut einer Stunde konnten wir unser „neues“ Fahrzeug in Empfang nehmen und fuhren wie bereits beim letzten Mal stracks zum nächsten Einkaufscenter, um uns mit dem Nötigsten einzudecken. Dann gaben wir den 2 Tage zuvor in Perth gebuchten Campingplatz ins Navi ein und eine halbe Stunde später waren wir auch schon in „Freemantle Village“ einem sauberen, aber etwas charmelosen Campingplatz angekommen. Dieser sollte nun unser Refugium für die nächsten 2 Nächte werden.

Nach der Installation und den ersten Aktivitäten: Waschen, auf- und einräumen, gings dann los Richtung Fremantle Quai, vorbei an der Little Creatures Brewery zum Restaurant „Joe’s Fish Shack“, welches gemäss Reiseführer eines der besten Fischrestaurant des Ortes sein sollte.

Dort nahmen wir unser Apéro und das Nachtessen ein. p@ Muscheln waren gut, Michi’s Lobster mochte nicht zu überzeugen.

Die nebenan gelegene Mussel-Bar wäre wohl besser gewesen, hatte aber aufgrund einer Hochzeit nur für eine geschlossene Gesellschaft geöffnet. Nach dem Essen spielte Luna noch ein wenig mit ortsansässigen Kindern und wir unterhielten uns währenddessen mit deren Eltern. Die Eltern fanden Luna alle „cute!“.
Eines der Kinder hatte Geburtstag und deshalb war die ganze Sippe inkl. Eltern und Verwandten im Joe’s essen. Als „kleine“ Überraschung für den ca. 11-jährigen Knirps fuhr dann eine Stretch- Limousine vor, die ihn dann bei Cola, Disco-Music und TV durch Fremantle chauffierte.

Wir mussten halt mit unserem Motorhome vorlieb nehmen, welches uns (mit einem kleinen Boxenstopp bei einem Bottleshop) aber sicher zurück zum Campingplatz brachte, wo wir uns bei einem Gläschen Bier und Wein für die Nacht vorbereiteten.

Kings Park und Perth City

Am nächsten Tag gings dann erst einmal etwas auf Shopping-Tour in Perth’s Fussgänger- /Ladenzone. Anschliessend deckten wir uns an einer Tourist Information mit Material und Infos bezüglich Perth und West Australia ein und buchten die beiden nächsten Übernachtungen, welche wir auf einer Campingsite direkt in Fremantle verbringen werden. Michi kaufte sich noch eine neue Sonnenbrille im MYERS, da ihre auf unerklärlicheWeise verschwunden war, während p@ und Luna eine Breakdance-Show auf dem Hauptplatz der Fussgängerzone anschauten. Dann gings auf Bus Nr. 37, welcher uns zum Kings Park brachte. Ein wunderschöner Park, etwas oberhalb von Perth City gelegen, mit einer genialen Aussicht auf Perth und die beiden Arme des Swan River.

Dort assen wir etwas zu Mittag und schlenderten wir durch dieWalkways und über die „Glass Bridge“.

Der Park ist sehr gepflegt und als Sehenswürdigkeit und Erholungsoase absolut zu empfehlen…einfach nicht mit Luna: sie war schlecht gelaunt und absolut zickig und vermieste uns so die Erholung weitgehend!

Anschliessend fuhren wir mit dem Bus zurück in die City und gingen zurück ins Hotel, um wärmere Kleider anzuziehen, da wir Richtung Fährhafen gehen wollten und in Perth dort immer ein starker, kühlerWind weht. So geschehen, gingen wir duch die Shopping Malls hindurch hinunter zum Jetty, vorbei am Swan Bells Tower, einem imposanten Glasgebäude, welches uuuuralte Glocken beherbergt und als eine der Sehenswürdigkeiten von Perth gilt.

Unten im Fährhafen angekommen besuchten wir die „Lucky Shag Bar“, ein Pub direkt am Meer mit grosser Terasse und Live Music. Dort tranken Michi und p@ ein Apéro, während Luna trotz der Band friedlich schlief. Da wir langsam Hunger hatten, nahmen wir ein Taxi zurück in den Stadtkern und gingen im „Matsuri“, einem angesagten Sushi-Restaurant unweit unseres Hotels essen.

Da Luna mittlerweile wieder voll da war und zudem einen grossen Appetit zeigte, mussten wir dort sogar Essen nachbestellen. Nach dieser Stärkung gingen wir zu Fuss zurück zum Hotel und nahmen dort in der hoteleigenen Bar „CBD“ draussen noch einen Schlummertrunk, während Luna ihren Schoppen nuckelte.

Transfer to Perth

Am Morgen hiess es dann: früh aufstehen und aufräumen/packen. Unser Flug von Adelaide nach Perth war per 14:45 angesagt und vorher gab es noch einiges zu tun! Zuerst aber assen wir ein ausgiebiges Frühstück und „vernichteten“ noch so viele Esswaren wie möglich, damit wir weniger zu packen und zu schleppen hatten. Dann mussten wir unsere Koffer und Rucksäcke packen, sämtliche Staufächer und Schubladen des Campers ausräumen und last but not least: Die WC-Box leeren. Dies war dann auch p@’s Job, wie auch das Ablassen des Abwassers und Füllen mit Frischwasser.

Dann konnten wir endlich Richtung Adelaide fahren, um den Camper bei KEA abzuliefern. Da wir Angst hatten, es könnte etwas knapp für unseren Flug werden, drückte p@ ordentlich auf die Tube und wir machten regen Gebrauch der „Overtaking lane“. In Adelaide angekommen mussten wir den Camper noch volltanken und grob die Fliegen und den Staub abwaschen. Dann gaben wir ihn ab – glücklicherweise vollständig intakt und ohne Schäden – und nahmen ein Taxi zum Flughafen. Das Einchecken ging diesmal schnell und reibungslos vonstatten und schon sassen wir im Flieger Richtung Perth. Ein freundlicher (kroatischer!) Taxifahrer, welcher nun schon seit über 6 Jahren in Perth lebt, brachte uns zum Hotel, dem Rydges. Dieses ist sehr zentral gelegen und war uns um einiges sympathischer als das Adelaide Meridien.

Wir packten nur das Nötigste aus, da wir ja nur 2 Tage im Hotel bleiben und anschliessend wieder einen Camper in Empfang nehmen würden. Nach einer ausgiebigen Dusche schlenderten wir noch ein wenig durch die Ladenzone von Perth und gingen dann im 9 Marys, einem ausgezeichneten indischen Restaurant, essen.

Das Essen war sehr gut, konnte aber mit dem Inder von Manly (Last Train to Bombay) nicht mithalten.

Barossa Valley

Am nächsten Morgen hatten wir Mühe, in die Gänge zu kommen. Zum einen wars wohl der Weinkonsum vom Vorabend, zum andern aber sicher die Temperatur…es war schon am Morgen ziemlich heiss und sollte über den Tag noch einiges heisser werden. Gut 41 Grad zeigte die Temperaturanzeige unseres Schweizer Campingnachbarn an! Das ganze Tal schwitzte und wir hatten nicht allzugrosse Lust, viel zu unternehmen. So beschränkten wir uns darauf 2-3 Weingüter anzuschauen. Zuerst gingen wir zu Wolf Blass und waren zum einen beeindruckt, wie schön die Besucheranlage gestaltet war.

Zum anderen hinterliess dieser Besuch bei einem unserer Lieblings-Winemaker aber auch ein etwas gemischtes Gefühl: Die Gärsilos waren bombastisch, strahlten aber die extreme Kommerzialisierung desWeingutes aus.

Dort probierten wir Flavours, welche in der Schweiz nicht erhältlich sind: Gold und Platinum Label Wines. Vor allem der Gold Label Shiraz/Viognier – Viognier ist eine seltene Rebsorte, die langsam wieder ein Revival erlebt – mundete uns vorzüglich. Vom Platinum Label werden nur 3000 Flaschen hergestellt…ein echter Shiraz, der nur aus speziell erlesenen Trauben hergestellt wird.

Klar, dass wir für unsere Sammlung zu Hause eine solche Flasche kaufen mussten! Der Preis (vor Ort!) wäre normal 189 AU$ (entspricht ca. 1:1 dem Wert des CHF) gewesen…da sie gerade Aktion hatten, mussten wir „nur“ 100 AU$ berappen. Weiter gings dann Richtung Nuriootpa Stadt, vorbei an Penfolds und Jacob’s Creek Wineries, bis hin zu Grant Burge Cellars. Grant Burge ist auch einer unserer Lieblings-Weinhersteller und wir waren von der Kellerei enorm beeindruckt: Das Ganze war sehr stilvoll eingerichtet und strahlte eine gewisse Eleganz und Seriosität aus.

Auch hier probierten wir nur Weine, welche nicht exportiert werden. Unter anderem auch einen Shiraz/Viognier, den „Balthasar“, von welchem wir leider aus Platzgründen nur eine Flasche mitnehmen konnten. Wir wollten aber nicht nur unsere Lieblingsmarken hautnah erleben, sondern auch unbekannte Weinhersteller anschauen und so besuchten wir auch ein kleinesWeingut, welches (leider) nicht in die Schweiz exportiert, da die Produktion einfach zu klein ist: Cokatoo RidgeWines. Diese hatten einen hervorragenden Shiraz, der preislich weit unter den „Grossen“ lag.

Nach diesen Besuchen und Degustationen hatten wir erst einmal genug Weingüter gesehen. Zudem mussten wir schauen, dass wir noch fahren konnten. Also zurück zum Campingplatz mit Kurzabstecher ins Foodland (grösste Einkaufskette in Australien), wo wir noch das Nötigste einkauften. Am Abend machten wir dann ein ausgiebiges Barbecue. Zu unserem Erstaunen war der Barbiegrill „free of charge“ und nicht einer der normal anzutreffenden 1-Dollar-Coin-Barbies, wo man je nachdem ein Vermögen fürs Grillen investieren muss. Am Grill lernten wir noch einen Camping-Parkmitarbeiter kennen, einen Aussie mit furchtbarem Slang, welcher Spiessli briet und sich mit Händen und Füssen gegen duzende von vorwitzigen Elstern wehren musste, die ihm sein Nachtmahl streitig machen wollten. Aus diesem Grund liessen wir dann unser Fleisch und die div. Gemüse auch nicht unbeaufsichtigt auf dem Grill liegen!

Bei einer guten Flasche Blass Gold Label assen wir unser feudales z’Nacht und liessen den Abend gemütlich ausklingen. Kurz vor dem Zubettgehen schauten dann auch wieder unsere zwei Opossums vorbei und waren noch vorwitziger und zutraulicher als am Vorabend.

Hahndorf

Den nächsten Tag gingen wir etwas ruhiger an: Zuerst war ausschlafen und ausgedehnt frühstücken angesagt. Dann kauften wir in Victor Harbor noch das Nötigste ein, füllten den Tank auf und fuhren dann vom Meer weg Richtung Adelaide Hills. Am Nachmittag kamen wir dann in Hahndorf an, einem schönen, kleinen Städtchen, welches von deutschen Immigranten gegründet worden ist. Dort stärkten wir uns erst einmal mit hausgemachten Hot Dogs, welche wir schnell mit unserem Gasherd und -backofen auf dem Parkplatz machten. Dann schlenderten wir durch das herzige Städchen. Kaum zu glauben: hier gab es doch tatsächlich Hofbräuhaus-Bier, Weisswürste und Mettwurst!

Das Gedudel bayrischer Volksmusik war zwar anfangs noch amüsant, ging aber dann schnell auf den Geist. Luna erspähte auf dem Weg einen Spielplatz und wollte unbedingt „Rittigampfe“. Also unterbrachen wir unser Sight Seeing und liessen sie etwas spielen.

In einem Geschäft kauften wir noch besonderen Weihnachtsschmuck für nächstes Jahr: Kängis, Koalas und Wombats zum aufhängen. Dann gings wieder zurück zum Camper und weiter Richtung Barossa Valley. Wir fuhren durch div. kleinere Städtchen mit Häusern im viktorianischen Stil, unter anderem auch bekannte Weingüter wie Eden Valley. Unser Ziel für den Abend war ein Campingplatz in Nuriootpa, dem Herkunftsort eines unserer favorisiertenWeingüter: Wolf Blass.

Dort machten wir es uns auf einer Campingsite gemütlich und lernten einen Schweizer kennen, der mit dem 4WD-Camper von Perth her gekommen war. Zum Abendessen machten wir dann Fajitas und tranken zusammen mit Daniel, dem Schweizer, ein paar Gläschen Wein…schliesslich mussten wir Platz schaffen für die lokalen Weinsorten. Zum Adendessen hatten wir noch div. Gäste: Zuerst päppelte p@ (sehr zur Freude von Luna) einen verletzten Vogel auf, dann besuchten uns zwei vorwitzige Opossums und liessen sich mit Nüssen füttern und sogar streicheln!

 

Luna wollte aufgrund so vieler Eindrücke gar nicht ins Bett gehen. Erst gegen 11 Uhr konnte p@ sie in den Camper verfrachten und musste sich noch eineWeile neben sie legen, bis sie einschlief…wahrscheinlich ist er sogar früher eingeschlafen, denn Michi wartete draussen am Campingtisch vergeblich auf ihn!