Lyme Regis

Wir hatten sehr gut geschlafen und freuten uns auf eine warme Dusche. Während Michi duschte, deckte p@ den Tisch und backte feine Laugengipfeli auf…schliesslich war heute Michis Geburtstag und er wollte sie mit einem üppigen Frühstück beglücken!

Während wir genüsslich assen, machte sich der holländische Nachbar an einem kleinen Grill zu schaffen. Er wollte wohl für seine Liebste Spiegeleier braten. Michi beobachtete, wie er sich abmühte, den Grill zusammen zu setzen und in Gang zu bringen. Und plötzlich passierte es: Der ganze Grill und der Boden darunter fing Feuer! Dieses breitete sich immer schneller aus und die Frau musste ihr Kleinkind und den Hund in Sicherheit bringen.

p@ holte schnell die Löschdecke aus unserem Camperfundus und versuchte, den Brand zu ersticken. Jedoch strömte weiter Gas aus und es war unmöglich, das Feuer zu löschen. Also holte p@ den Feuerlöscher und schickte einen kurzen Stoss Richtung Grill. Es machte „Boom“ – ein riesen Knall – der Brand war gelöscht…und der Grill nur noch ein Haufen Schrott! Zum Glück war niemandem etwas passiert und es war nur ein kleiner Teil des Rasens verbrannt. Der Holländer bedankte sich bei uns für die schnelle Hilfe und Michi hatte zum Geburtstag sogar ein Feuerwerk erhalten! :-)

Dann machten wir Camperservice, packten alles zusammen und fuhren wieder durch die schmale Passage hinunter ins schöne Dörfchen Lyme Regis.

Dort fuhren wir auf der Suche nach einem Parkplatz mitten durch das Dörfchen und schwitzten wieder einmal Blut: An engen Stellen und beim Kreuzen mit einem Bus mussten wir wieder mal die Spiegel einklappen und teilweise sogar mit zwei Rädern  auf dem Trottoir fahren. Aber wir hatten Glück: Spiegel und Positionsleuchten überstanden die Manöver unbeschädigt und wir fanden am Ortsrand einen grossen Parkplatz, welcher sogar über „Motor Home“ Parkplätze verfügte.

Und so stellten wir unser Vehikel ab, und machten uns zu Fuss auf den Weg zur Küste. Dort beobachteten wir, wie die Leute Fossilien suchten – wir waren schliesslich an der „Jurassic Coast“! In einem kleinen Museum erfuhren wir mehr über die Geschichte von Lyme Regis und über die Fossilienfunde.

Dann schlenderten wir der Küste entlang und suchten uns eine schönes Restaurant für das Mittagessen. Nach einem erfrischenden Apéro in einem Pub machten wir uns auf den Weg zum „HIX Oyster & Fish House“ und hatten einen fantastischen Steinbutt, welchen wir bei toller Aussicht geniessen konnten.

Quer durch einen tollen Park am Hang unterhalb des Restaurants spazierten wir zurück zum Dörfchen und erklommen dann die 114 Treppenstufen, um wieder zum Camper zu gelangen.

Nächstes Ziel war der Dartmoor National Park, wo wir im „River Dart Country Park“ einen wunderschönen Stellplatz direkt am Waldrand ergattern konnten. Wir richteten es uns gemütlich ein und legten feine Rumpsteaks auf den Grill.

Die beiden Katzen konnten frei herumstreunen. Diese genossen es sichtlich, wieder mal etwas Auslauf zu haben! Plötzlich kam Ninja mit etwas in der Schnauze aus dem Wald heraus: Sie hatte eine Maus gefangen! Ihr Jagdinstinkt war wohl erwacht und wir gratulierten ihr zu ihrer ersten Beute!

Corfe Castle und Durdle Door

Der folgende Tag begann mit einem Riesenschreck: Ninja, welche wir bereits früh am Morgen rausgelassen hatten, war auf einen Baum geklettert und sass in ca. 4 Meter Höhe fest!

Sie miaute bereits in voller Lautstärke und p@ überlegte, wie man sie wieder herunterholen könnte: Mit dem Camper ganz nahe zum Baumstamm fahren und sich mit unserem Seil irgendwie auf dem Baum hoch hangeln oder doch lieber die englische Feuerwehr organisieren, um die Katze vom Baum zu retten? ;-)

Dann machte es „patch“ und Ninja war einfach so herunter gesprungen. Sie hatte den Sprung ohne Blessuren überstanden und ging sofort zum Fressnapf, um sich zu verpflegen. Tenshi hatte das Schauspiel beobachtet und wollte dann auch auf den Baum klettern…natürlich ohne Erfolg.

Nach diesem „Abenteuer“ frühstückten wir und packten alles zusammen. Drüben bei den Nachbarn genehmigte sich derweil ein wildes Pferd eine Packung Zucker…man sollte halt nichts herumliegen lassen!

Nächstes Ziel war die Ruine des „Corfe Castle“. Auf dem Weg dorthin kauften wir in einem grauenhaften Einkaufszenter von „Iceland“ das Wichtigste ein und assen kurz vor Corfe Castle im „Half Way Inn“ ein feines Mittagessen, damit wir für die Burgbesichtigung gestärkt waren.

Wir  stellten unser Wohnmobil, nachdem p@ freundlich gefragt hatte, auf einem Coach Parking unterhalb der Burg ab und machten uns zu Fuss auf zur Ruine.

Diese war zwar nicht schlecht, doch hatten wir unterdessen natürlich schon interessantere Bauten gesehen und so verweilten wir nicht allzu lange dort. Nachdem wir auch das kleine Dörfchen noch kurz besucht hatten, ging es zurück zum Camper und weiter zum nächsten Ziel: Dem Durdle Door.

Dort bot sich uns eine absolut fantastische Aussicht! Und so knipsten wir, was das Zeug hielt und genossen den tollen Ausblick. Leider waren wir nicht die einzigen…über den Wanderweg zum Door strömten Scharen von Leuten und so beschlossen wir, den Rückweg über einen kleinen, steilen Fusspfad anzutreten. Dort hatte es massiv weniger „Verkehr“.

Zurück beim WoMo beratschlagten wir, wo wir die nächste Nacht verbringen wollten. Die Wahl fiel auf einen kleinen, familiengeführten Campingplatz: Die „Hook Farm Campsite“ in Lyme Regis. Wir fuhren auf gut Glück los und erreichten unser Ziel wieder einmal nur, indem wir die Seitenspiegel einklappten und uns zentimetergenau neben Mauern und Büschen durchnavigierten.

Wir  wurden von der Gastfamilie herzlich empfangen und auf einen schönen Standplatz im Grünen geführt. p@ packte den Grill aus und es gab ein feines Znacht. Gerne hätte der kleine Hund unserer holländischen Nachbarn wohl auch ein Stück Fleisch von Grill gehabt – er liess sich auf jeden Fall nicht von unseren Katzen stören und kaute genüsslich auf einem Knochen herum.

Wir liessen Ninja und Tenshi noch etwas an der Leine raus und gingen dann alle müde aber zufrieden ins Bett.

Spruch des Tages von p@:
„Campi gseht no immer gut us…keni Chratzer wo me nid mit Politur wäg bringt!“

New Forest National Park

Und wieder brach ein sonniger Tag an. Wir beschlossen, noch einen Tag zu bleiben und mal so richtig zu relaxen. Bereits früh am Morgen konnte man beobachten, wie die wilden Pferde vorbeizogen…teilweise ein paar Meter neben unserem Gefährt!

p@ backte eine feine Züpfe (auf) und wir frühstückten ausgiebig. Dann genossen wir die schöne Landschaft. Luna und p@ zogen los in den Wald und schnitzten Bogen und Pfeile. Dann übten wir uns im Bogenschiessen. Sogar Michi machte mit und traf unser Ziel – ein Baumloch – auf Anhieb! Da staunte Luna nicht schlecht…

Zum z’Nacht gab es dann Würstchen vom Grill mit Süsskartoffeln und Tomaten. Und natürlich durfte auch ein Gläschen Wein nicht fehlen.

Arundel Castle, Chichester und Portsmouth

Nach dem Frühstück standen wir pünktlich zur Türöffnung um 10 Uhr vor dem Eingang des Schlosses, wo die Familie des Duke of Norfolk schon seit mehr als 400 Jahren lebt. Leider ging das Informatiksystem nicht und so mussten wir noch etwas warten, bis jemand der Angestellten auf die Idee kam, dass man sonst auch bar bezahlen könnte. Und so lösten wir ein Silver Package und machten uns auf zum Schloss. Dieses war wirklich malerisch und einmalig schön!

Erste Station war «The Keep», der ursprüngliche Festungsturm. Dann ging es weiter durch die Gemäuer und Zimmer des Schlosses und am Schluss statteten wir den paradiesisch gestalteten Schlossgärten noch einen Besuch ab. Von Palmen und Springbrunnen über Gemüse-, Äpfel- und Kräutergärten – es gab alles zu sehen! Am Rande des Schlossgeländes besuchten wir Fitzalan Chapel, welche noch heute Grabstätte der Dukes of Norfolk ist.

Von dort aus hatte man auch eine fantastische Aussicht auf die neugotische Kathedrale von Arundel, ein weiteres historisches Gebäude, welches unbedingt ein Foto wert war.
Es gab nun immer mehr Leute und ganze Scharen von Schulklassen überrannten das Schloss und so zogen wir weiter.

Nächste Station war Chichester. Dort gab es neben einer weiteren Kathedrale auch alte Häuser zu bestaunen. Wir hatten aber vor allem Hunger und so kehrten wir beim «Lemon Grass» ein und hatten fantastisches Thai zum Mittagessen!

Frisch gestärkt schlenderten wir durch die Strässchen und kauften noch ein paar Lebensmittel für das Abendessen ein. Danach ging es zurück zum Parkplatz und weiter nach Portsmouth . Dort suchten wir uns in der Nähe des Spinnaker Towers einen schattigen Parkplatz für unser Reisemobil und machten uns zu Fuss auf zum Hafenviertel Gunwharf Quays. Wir genossen die schöne Aussicht auf das Meer und den Tower und schlenderten durch die riesige Hafenmall.

Dann ging es weiter zur Hollands Wood Campsite im New Forest National Park. Dort richteten wir uns direkt an einer Wiese mit wilden Pferden häuslich ein und schmissen Zucchetti, Tomaten und Beef auf den Grill. Und natürlich durfte auch ein Gläschen Wein nicht fehlen.

Den Abend liessen wir mit einem kleinen Spaziergang mit unseren Katzen im Schlepptau ausklingen.

Seven Sisters und Beachy Head

Wir hatten gut geschlafen und waren wieder einmal voller Tatendrang. Heute stand auch so einiges auf dem Programm und so packten wir nach dem Frühstück alles zusammen und verliessen die Normans Bay. Nach der Ausfahrt des Campingplatzes musste p@ schon mal die Kleider hinten in der Dusche neu aufhängen, da diese durch eine Bodenwelle alle heruntergefallen waren!

Nach dieser Aktion gingen Michi und p@ noch kurz zum Strand, während Luna im Camper die Stellung hielt. Dann fuhren wir weiter zum Beachy Head und den Seven Sisters…weiteren tollen Klippenformationen, wie wir sie bereits in Dover bestaunt hatten.

Beim Visitor Center in Birling Gap parkten wir unser Vehikel und packten den Rucksack. Ziel war ein Picknick auf einem der Sisters.

Die Sonne brannte unerbittlich herunter und nach dem Erklimmen des ersten Hügels waren wir bereits durchgeschwitzt! Und so wanderten wir nur bis zur zweiten Sister und machten es uns dort gemütlich. Es gab Wurst, Käse, Brot, Tomaten etc. – ein feines Mittags-Picknick mitten auf den Klippen. Nach dieser Stärkung beschlossen wir, die weiteren fünf Sisters in einem späteren Leben zu erklimmen und machten uns auf den Rückweg.

Dann ging es weiter zum Beachy Head, wo Michi und p@ zu einem Klippenvorsprung wanderten, von wo aus man einen kleinen, herzigen Leuchtturm fotografieren konnte. Dort sahen wir ein älteres Paar, welches Blumen von der Klippe ins Meer warf…ob wohl jemand die Klippe heruntergestürzt war?

Nach einer ausgiebigen Fotosession beim Leuchtturm nahmen wir die nächste Etappe unter die Räder: Wir fuhren der Küste entlang weiter nach Brighton. Dort passierten wir die Marina und hatten wieder mal Glück: Auf der «Marina Parade» konnten wir einen tipptoppen Parkplatz keine 15 Gehminuten vom Pier entfernt ergattern! Und so schlenderten wir zum Pier und liessen die Szenerie auf uns wirken: Multikulti-Leute in verschiedensten Outfits waren unterwegs oder badeten am Strand, es gab ein Casino mitten auf dem Pier sowie einen Rummelplatz. Aber so richtig gefallen hatte uns dies nicht…alles sah ein wenig heruntergekommen aus. Aber man musste es einfach gesehen haben. Vor allem die vielen „Bride Parties“ waren DER Blickfang!

Und so tranken wir etwas in einem Beizchen auf dem Pier und spazierten dann in die Stadt hinein. Wir bestaunten das Royal Pavilion und suchten dann ein Restaurant für unser Nachtessen.
Leider waren die meisten Restaurants «fully booked» und wir suchten gut eine halbe Stunde, bis wir ein passendes fanden. Das «Olive Grove» war etwas versteckt in verwinkelten Gässchen, hatte aber fantastische Tapas!

Gestärkt ging es zurück zum Camper und weiter zur nächsten Station: Arundel. Der kleine Ort ist wegen seiner fürstlichen Schlossanlage bekannt. Wir wollten auf gut Glück einen Übernachtungsplatz neben dem Schloss ansteuern, jedoch war die Schranke für die Zufahrt auf dem Motorhome Stellplatz aufgrund der späten Ankunft bereits geschlossen.

Glücklicherweise entdeckten wir auf der Strasse rund um das Schloss in einer Allee Seitenparkplätze, wo sich bereits andere Camper breit gemacht hatten. Und so stellten wir unseren Brummer dorthin und übernachteten direkt unterhalb des Schlosses. Ein erlebnisreicher Tag ging zu Ende!

Spruch des Tages von p@:
«Di änglische Strasse si keni Strasse sondern ä Asammlig vo Schlaglöcher!»