Loch Carron Highland Games

Am Folgetag war neben dem morgendlichen Umräumen auch die Entsorgung von zig Mückenleichen angesagt. Zudem inspizierten wir unsere Wunden…vor allem Michi sah schlimm aus! Nach dem Frühstück brachen wir bei – ausnahmsweise einmal – bestem Wetter Richtung Attadale auf und besuchten das überall in der Gegend vielbeworbene Spektakel. Es gab Schnell-Lauf, Kugelstossen, Baumstammwerfen, Hammerwerfen, Umzüge, Hüpfburgen usw.

 

Dem einen oder anderen Athleten hätte wohl ein Guinness weniger auch gut getan, aber grosso Modo waren die stämmigen Highlander in guter körperlicher Verfassung :-)

 

Der Kommentator versäumte es auch nicht, immer wieder zu betonen, dass das Wetter am heutigen Tag „aussergewöhnlich gut“ sei…uns freute es: Die Sonne liess uns unser gestriges Mücken-Trauma schnell wieder vergessen.

  

Nach einer Weile hatten wir genug gesehen und machten uns auf den Weg zu einem weiteren Highlight unserer Reise: Dem Eilean Donan Castle! Diese schön renovierte Burg in Dornie erlangte grössere internationale Berühmtheit, da in und rund um ihr einzelne Szenen von „Highlander“ mit Christopher Lambert gedreht worden sind.

   

Luna gefiel die Burg extrem, vor allem weil es darin – wie z.B. im Europapark – Themenräume hatte, wo man sehen konnte, wie die Leute früher gelebt hatten.

   

Nach der ausgiebigen Besichtigung und einem kurzen Mittagessen im Camper fuhren wir zum nahegelegenen Kyle, welches das Festland über die Skye Bridge mit der Insel Skye verbindet.

  

Noch kurz tanken und das notwendigste einkaufen und dann gings über die Brücke auf die wolkenverhangene Insel Skye. Bei leider regnerischem Wetter fuhren wir durch die tolle Landschaft der Insel zum Städtchen Portree. Auf der Suche nach einem Campingplatz mussten wir feststellen, dass der avisierte Platz wohl nicht mehr existierte: An der angegebenen Adresse war nur noch eine Schafweide und einen „Piktenstein“! So fuhren wir kurzerhand in das nahegelegene Golfhotel „Skeabost Country House“ und mieteten dort ein Zimmer.

  

p@ schmuggelte das dreckige Geschirr aus dem Camper rauf ins Zimmer und wusch es in der Badewanne des Hotels…so kann man den Abwasch auch machen :-) Am Abend gabs dann ein tolles Essen – die Küche war im Gegensatz zu vielen Lokalen in Schottland eher französisch angehaucht, was uns grössere Gaumenfreuden bereitete als zum Beispiel der „Schafsmagen“ der Schotten.

  

Nach dem guten Essen brachten wir Luna ins Bett und genossen dann noch einen Whisky an der Hotelbar. Die Auswahl war riesig: Gut 40 Sorten waren vorhanden…wir entschieden uns jedoch für eher unbekannte, lokale Tropfen. Diese waren aber dafür umso gehaltvoller!

Spruch des Tages vom Speaker der Highland Games:
„Welcome to Loch Carron Highland Games. We’ve got exceptional good weather today!“ (no rain)

Ullapool und der Angriff der Killer-Midges!

Am nächsten Tag war nach dem Aufstehen wieder einmal das obligatorische Umräumen angesagt.

Dann gings ab unter die Camping-Dusche zum Haare waschen und rasieren. Anschliessend richtete p@ das Notebook für Luna ein, damit sie während der Fahrt ein paar Filme schauen konnte. Schliesslich wollten wir nach Ullapool fahren.

 

Und so fuhren wir quer durch die Highlands weiter nach Ullapool. Dort war einiges los: Ein lokales Fest fand statt und es wimmelte nur so von Leuten. An diversen Ständen wurden mehr oder weniger sinnvolle Sachen verkauft und auch für Kinder gabs die eine oder andere Attraktion.

 

Da wir hungrig waren, stärkten wir uns in einem bekannten Seafood-Restaurant „Seaforth Inn„.

 

Dann schlenderten wir durch das Dörfchen und Luna machte die Hüpfburg unsicher.

httpv://www.youtube.com/watch?v=Pnsm2dlArjo

Dann ging unsere Fahrt weiter Richtung Gairloch. Wir fuhren an der wunderschönen Costal Route entlang – mit Ausblick auf die tolle Landschaft der Highlands und die schönen Sandstrände.

   

In der Nähe von Loch Carron suchten wir eine Übernachtungsmöglichkeit, da wir am nächsten Tag die dort stattfindenden Higland Games anschauen wollten. Leider war aber ringsherum alles komplett ausgebucht…nicht einmal die Hühner liessen sie noch in die Häuser rein ;-)

 

So übernachteten wir wild in der Nähe eines kleinen Wäldchens fernab der Zivilisation und sanitären Anlagen. Sehr zu unserem Leidwesen: Vor allem Michi wurde beim „Toilettengang“ von hunderten kleinen Mücken (Midges) komplett zerstochen! Und kaum hatten wir die Schiebetür des Campers auch nur einen Spalt geöffnet, drangen etliche in unser Gefährt ein und wir mussten vor dem schlafengehen noch eine riesige „Säuberungsaktion“ starten.

Irgendwie schafften wir es aber, in all dem Trubel der Angriffe der Viecher noch zu Abend zu essen. Es gab Spaghetti und Michi und p@ genehmigten sich auf den Schreck hin ein Gläschen Rotwein. Dann schlüpften wir müde und zerstochen ins Bett.

Spruch des Tages von Luna:
„Mami, Papi, dir weit immer aues Fötele…das isch müehsam!“

Loch Ness

Auch am folgenden Tag war das Aufstehen begleitet von munterem „Umräumen“, damit man sich eingermassen im Campervan bewegen konnte.
p@ kümmerte sich um diese logistischen Belange, währenddem Michi mit Luna an den Strand ging und Luna dort nach Herzenslust herumtollen konnte.
   

Dann fuhren wir ab zum nächsten Ziel: Das Culloden Battlefield, wo die finale Schlacht zwischen den Engländern und den schottischen Clans stattfand. Die Schotten unterlagen dort und gerieten unter die Herrschaft der Engländer.
Da der Besuch des Battlefields nicht ganz gratis war und für Luna wohl nicht gerade ein „must“ darstellte, liessen p@ und Luna auf einem nahegelegenen Feld Drachen steigen, während Michi mit dem Fotoapparat bewaffnet das Schlachtfeld inspizierte.

  

Dann fuhren wir weiter nach Inverness und decken uns dort in einem TESCO-Supermarkt wieder einmal mit den notwendigsten Lebensmitteln (inkl. Scottish Beef) ein.
Das nächste Ziel war dann der berühmte Loch Ness und das Urquhart Castle, welches an diesem See gelegen ist.

  

Das Castle ist – wie die meisten – eine sehr touristische Ruine, aber das Gesamtpaket stimmte: Zuerst konnten wir uns mit einem kleinen Film etwas in die Geschichte einstimmen und dann konnte man das Castle (nebst -zig Japanern) erkunden.
Luna kraxelte auf den Ruinen herum und hatte mächtig Spass, währenddem Michi den Klängen des Dudelsackspielers lauschte.

 

Dann fuhren wir zum Loch Ness Centre & Exhibition in Drumnadrochit und informierten uns, nachdem wir uns im nahegelegenen Fiddlers Pub ein Bierchen gegönnt hatten, über die mysteriösen Vorkommnisse bezüglich des „Loch Ness Monsters“. Gesehen haben wir es leider nicht, obwohl wir wirklich stundenlang ins Wasser starrten!
Luna bekam natürlich das fast schon obligatorische Plüsch-Nessie und wir stöberten auch etwas im Souvenirshop herum, ohne aber unsere Pfunde unnötig zu verschwenden, auch wenn z.B. die Whisky-Regale lockten.

 

Dann fuhren wir weiter zu unserer während dem Bierchen ausgesuchten Übernachtungsmöglichkeit: Einem Campingplatz in Beauly, der idyllisch direkt neben einem Flüsschen gelegen war: Der Lovat Bridge Holiday Park (IV4 7AY, ***).
Während Luna die Gegend unsicher machte, ging Michi ihrer Lieblingsbeschäftigung nach (Wäsche waschen), währenddessen p@ das Abendessen vorbereitete: Naan vom Grill als Vorspeise, dann Poulet, Reis und Salat. Müde und satt gingen wir schlafen, nachdem wir uns noch ein, zwei Gläschen Wein gegönnt hatten und p@ den Camper für die Nachtruhe umgeräumt hatte.

Spruch des Tages von Michi:
„Das darf ig dir nid verzeue, süsch lachisch“
(Anmerkung der Redaktion: Hatte was mit der Waschmaschine zu tun… ;-) )

Glenfiddich Destillery

Am Tag darauf standen drei Enten vor dem Camper, als Michi die Schiebetür öffnete…was für ein lustiger Anblick!

Nach dem Aufstehen war wieder mal fröhliches „Umräumen“ im Camper angesagt. Das Gefährt war ja gut und recht, jedoch für Leute im fortgeschrittenen Alter doch etwas „gewöhnungsbedürftig“ punkto Komfort.
Nach dem Morgenessen ging Luna zum grossen Spielplatz und später dann noch mit Michi zum nahegelegenen Ententeich und verfütterte dort unseren Toastvorrat.
p@ surfte derweil etwas im W-LAN des Campingplatzes und machte das Auto bereit für die Weiterreise.
Über Huntly ging es dann weiter nach Dufftown, welche das Zentrum des „Whisky-Trails“ ist.

 

Dort besichtigten wir die „Glenfiddich Distillery„, welche die älteste und eine der schönsten im Gebiet ist.

  

In einer Kurzführung erfuhren wir alles Notwendige, was es über Whisky zu wissen gibt und konnten die verschiedenen Sorten und Altersklassen degustieren. Luna machte interessiert mit und degustierte dabei Orangenlimonade.
Dann fuhren wir weiter durch die Speyside und konnten auf der Fahrt div. bekannte Destillerien, wie z.B. die Balvenie Distillery erspähen.
Über Craigellachie erreichten wir Elgin und besichtigten dort die Ruine der Kathedrale, wo wir wiederum unseren „Explorer Pass“ einsetzen konnten. Diese und der dazugehörige Friedhof waren sehr eindrücklich.

    

Dann gings weiter nach Nairn, ein bekannter Ferienort der Schotten am Meer, welcher einen tollen Sandstrand hat. Auf dem gut gelegenen Caravan Park „Nairn Lochloy Holiday Park“ hatte es leider neben -zig „Holiday Homes“ nur sehr beschränkt Platz für mobile Touristen und dieser war leider (oder zum Glück) ausgebucht. Der Warden machte uns aber darauf aufmerksam, dass nach dem Campingplatz noch ein verlassener Parkplatz direkt am Strand sei und man dort sonst prima wild campieren könne.

  

So richteten wir uns dort ein und gingen dann kurz zum Strand und nachher zu Fuss nach Nairn, wo wir im indischen Restaurant „Al Raj“ ein ausgezeichnetes Abendessen hatten.

  

Dann gings zurück zu unserem Platz, wo sich auch noch ein paar andere Reisetouristen eingerichtet hatten und nach einem Gläschen Wein gingen wir müde aber zufrieden ins Bett.

Spruch des Tages von Luna:
„Das Wasser isch aber grad gar nid chaut!“ (ca. 15 Grad)

Dunnottar Castle

Am zweiten Tag unserer Reise war zuerst einmal ein ausgiebiges Frühstück mit Toast, Yoghurt, Butter und Konfiture und eine Dusche in den guten Facilities des Caravan Park fällig. Zum Glück regnete es nun nicht mehr und so brachen wir voller Tatendrang zum nächsten Ziel auf: Glenshee.
Glenshee ist zum einen ein tolles Tal in den Highlands, zum anderen hat es dort auch einen kleinen Skiort.

  

Mitten im Tal hielten wir auf einer schönen Wiese an und machten ein Barbecue. Leckere Beef-Bällchen und Salat – mmmmmmh!

  

Dann ging es weiter nach Braemar, wo wir das „Braemar Castle“ besuchen wollten. Der Kasten war aber hässlich und zudem gabs unter der Woche keine Führungen durchs Gebäude.

So stiegen wir wieder ins Auto und fuhren weiter Richtung Stonehaven, um eine der imposantesten Burgen von Schottland zu besichtigen: Das Dunnottar Castle in der Nähe von Aberdeeen. Unterwegs besuchten wir noch kurz in Ballater die „Royal Lochnagar Distillery„, welche gerade hinter dem Balmoral Castle lag…dieses liessen wir jedoch aus, da wir schon genug Burgen auf dem Programm hatten.

 

Nach dem kurzen Abstecher nach Ballater gings dann weiter nach Stonehaven und zum Dunnottar Castle.
Dieses war sowohl von weitem als auch bei der Innenbesichtigung sehr imposant, obwohl leider die meisten Bauten verfallen sind.

  

Nach dem Rundgang durch die Burg wollte Luna noch unbedingt runter ans Meer zum Muscheln sammeln. Dies gewährten wir ihr natürlich gerne, da sie geduldig mit uns durch die Ruine marschiert war.

  

Danach besuchten wir den Hafen von Stonehaven und assen im „Tolbooth Restaurant“ Muscheln und Langusten. Das Essen war zwar teuer, aber ausgezeichnet!

Eigentlich wollten wir anschliessend direkt in Stonehaven auf dem „Queen Elisabeth“ Campingplatz übernachten, jedoch war dieser aufgrund der vorgeschrittenen Abendzeit bereits mit einer Barriere gesichert und weit und breit kein Warden in Sicht.
Deshalb suchten wir kurz auf der Campingkarte den nächstgelegenen Platz aus und fuhren dann zum „Deeside Holiday Park“ (AB12 5FX, ****).
Ein freundlicher Warden gab uns einen ruhigen Platz nahe den sauberen, modernen Facilities und so konnten wir bei einem Gläschen Wein den Sonnenuntergang geniessen und dann ins mehr oder weniger bequeme Camperbett steigen.

Spruch des Tages von Michi:
„I weiss itz, wieso äs hie so viu Häsli hett: Das isch ja ä Insel…die chöi ja süsch niene häre“